Elsen. Nach zwei Veranstaltungen der Friedensgruppe der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden in diesem Jahr fand am Sonntag, dem 22. Oktober, ein drittes Friedensgebet auf dem Hof des Dionysius-Hauses statt.
Der brutale Überfall der Hamas-Schergen auf die Menschen in Israel war gerade zwei Wochen vorbei, in Israel und im Gaza-Streifen herrschte Krieg. Unter dem Eindruck dieser Ereignisse fand die Friedensandacht unter dem Titel „Liebe ist nicht nur ein Wort“ einen neuen, ernsten Schwerpunkt.
Nach der Begrüßung durch Agnes Stollmeier wurde am Beginn die umfassende Betroffenheit ausgedrückt im Lied „Unfriede herrscht auf der Erde“, das die Bitten um Beendigung aller Aggression einfordert.
Eingeladen zur Friedensstunde war die junge Ukrainerin Katija, die in Elsen lebt und mit ihren Freundinnen gekommen war. In ihrem bewegenden Bericht erzählte sie von ihren persönlichen Erfahrungen, was Krieg, Flucht, Verlust und Zerstörung der Heimat und eine unsichere Zukunft bedeuten. Was sich Katija, die vielen Menschen in den Kriegsregionen unserer Welt und wir alle uns so sehr wünschen, ist Frieden. Aber was ist eigentlich Frieden?
In einem Erklärungsversuch hat Edgar Schrot - nach einem musikalischen Beitrag von Kathrin Junge - dazu einige Gedanken vorgetragen, schließend mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Frieden ist nicht nur ein Wort“. Wenn Worte fehlen, reicht auch ein Händedruck oder „Ein freundlicher Blick“, von dem das Lied erzählt, das Hilda Rüthing - begleitet von ihrer Musikgruppe mit Gitarren und Akkordeon - mit allen zusammen sang.
Gemeindereferentin Katrin Spehr übernahm es, den Ruf „Herr, mach mich zum Werkzeug deines Friedens“ mit einigen Gedanken zu füllen: Eine freundliche Haltung oder auch eine engagierte Tat können Zeichen des Friedens sein. Das hebräische Lied „Hevenu shalom alechem“ bedurfte einer historischen Einordnung, die E. Schrot beitrug. Anschließend wurde das bekannte Lied in verschiedenen Sprachen gesungen, von den ukrainischen Mädchen auch in ihrer Muttersprache.
Wir geben die Hoffnung auf Frieden nicht auf und säen ein „Kleines Senfkorn Hoffnung“, das Hilda Rüthing mit ihrer Begleitung und allen gemeinsam sang. Mit dem Lied „Da berühren sich Himmel und Erde“, dem Vaterunser, einem Segensspruch von Karin Linde und dem Segenslied „Geh unter der Gnade, geh mit Gottes Segen“ endete die Friedensstunde, die alle Beteiligten als beeindruckend und Mut machend empfanden.
Heribert Schüßler
Fotos: Irene Glaschik